Juni 2023: Wildtierauffangstation vom Umweltausschuss des Kreises Coesfeld abgelehnt – wieder eine Chance vergeben!


Junge Amsel, Foto: NABU/Sabine Teufl
Junge Amsel, Foto: NABU/Sabine Teufl

Wir vom Vorstand des NABU Kreisverband Coesfeld e.V. – und wir sprechen auch für die anderen NABU-Mitglieder – verstehen nicht, dass wildlebende Tiere – vor allem, wenn sie verletzt sind – keine Stimme und Schutz in unserem Kreis haben.

 

Die einmalige Chance, eine wertvolle Wildtierauffangstation für das gesamte Münsterland einzurichten, wurde vom Umweltausschuss des Kreises abgelehnt mit den Worten „zu teuer“ und „die Natur hilft sich selbst. Durch Mähmaschinen verletzte Rehkitze, durch Mähroboter verletzte Igel, durch Mähmaschinen verletzte Bodenbrüter, durch Autoverkehr verletzte Tiere. Diese Ursachen haben nichts mit

Natur zu tun. Es ist der Mensch, der hierfür die Verantwortung trägt.

 

Deshalb haben wir als Menschen die Pflicht und Verantwortung, uns um diese Kreaturen zu kümmern, wenn diese in Not sind. Wir erleben gerade in unserem hochentwickelten Land einen dramatischen Rückgang in allen Lebensbereichen von wildlebenden Tieren und nutzen dann nicht einmal mehr die Chance ein relativ kostengünstiges Angebot zu einer Wildtierauffangstation umzunutzen. Das alte Tierheim in Lette steht hierbei zur Verfügung. Es kann ohne großen finanziellen Aufwand umgebaut werden und ergibt auch für die benachbarten Kreise endlich eine Möglichkeit verletzte Wildtiere schnell, sicher und fachgerecht unterzubringen und optimal zu versorgen. Es bedarf keiner neuen Baugenehmigungen oder zusätzlichen Flächenverbrauch. Eigentlich ein Glücksfall, den man für das ganze Münsterland bezeichnen könnte und mit Unterstützung anderer Kreise ganz einfach auch bezahlbar ist. Außerdem hilft es verantwortungsvollen Bürgerinnen und Bürgern, die sich um diese Tiere noch Gedanken machen und oft mit Hilfsmaßnahmen überfordert sind, in ihrer Not schnell einen Platz für das verletzte Tier zu finden. Denn Menschen, denen der Wildtierschutz noch nicht egal ist, gibt man damit die Möglichkeit, eine auch gesetzlich zulässige Unterbringung zu finden.

 

Tägliche Anrufe an Mitglieder unseres Vereins von überforderten Menschen, die verletzte oder verunglückte Wildtiere im Garten, auf der Straße oder beim Spaziergang gefunden haben, zeigen, dass hier wirklich großer Handlungsbedarf besteht. Die immer kleiner werdenden Lebensräume für Wildtiere führen natürlich auch zu einer

 

Häufung für Konfliktsituationen, in denen Wildtiere meistens die Leidtragenden sind. Deshalb ist es aus unserer Sicht absolut unverständlich, warum der Umweltausschuss diesen Vorschlag so einfach abgelehnt hat und wir halten diese Ablehnung einer Wildtierrettungsstation für falsch und setzen uns für den Bau einer Wildtierauffangstation im Kreis Coesfeld ein.

 

Denn auch das ist zu beachten:

Wildtiere dürfen nicht einfach mit nach Hause genommen werden, um sie aufzupäppeln oder medizinisch zu versorgen. Dieses ist nur in einer Wildtierrettungsstation sach- und fachgerecht möglich.