Uhuprojekt im Kreis Coesfeld


Von 2006 bis 2019 wurde im Kreis Coesfeld die Population, durch Rufnachweise und Brutkontrollen, so gut wie möglich alle Jungen und Altvögel untersucht.

 

Zu Beginn im Jahr 2006 konnten 3 Revierpaare nachgewiesen werden, die in einem Steinbruch und in Hanglagen kleiner Wald-Parzellen brüteten. Aus diesen Bruten gingen 5 Junge hervor. Von Jahr zu Jahr erhöhte sich die Zahl der Reviere und Brutpaare. Die Brutplätze, Sandgrube, Steinbruch, Waldboden, Greifvogelhorste und Gebäude, konnten unterschiedlicher nicht sein.

 

2009 hatte ein Paar einen Brutplatz auf einem Förderband einer Ziegelfabrik, die zeitweise den Betrieb eingestellt hatte. Die Sachlage erforderte es eine künstliche Nisthilfe zu fertigen. Ein nahegelegenes Transformatoren-Haus bot sich hier an. Die Nisthilfe wurde sofort im nächsten Jahr angenommen und hier brütete der Uhu von 2010 bis 2019 ohne Unterbrechung 10 Mal und hatte durchschnittlich 3 Junge.

 

Durch die stetige Zunahme von Wind-Energie-Anlagen (WEA) wurde 2014 eine Studie über das Höhen-Flugverhalten des Uhus in Auftrag gegeben, um festzustellen, ob WEA eine besondere Gefahr für den Uhu darstellen. In 3 Revieren im Kreis Coesfeld wurden 4 Altvögel besendert, die über Wochen über 200.000 Datensätze lieferten. Das Raumortungsverfahren ergab, das sich die Uhus ca. 4 km von Brutplatz entfernten und hierbei deutlich unter 50 m flogen.

 

Bis 2019 haben sich 23 Revierpaare im Kreis gebildet. Aus diesen Paaren, die nicht jedes Jahr eine Brut hatten, gingen geschätzte 300 Junge hervor, da nicht alle gezählt werden konnten. Nicht alle werden überlebt haben, da die Sterberate im 1. Lebensjahr bei etwa 65 % und in späteren Lebensjahren bei etwa 20% liegt. 

Franz Rolf 

Uhuvorkommen im Kreis Coesfeld